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Aktuelle Marktinformationen der Fürst Fugger Privatbank (Fuggerbriefe 2/2025): Der Rohölmarkt im Zeichen von Trump’schen Zöllen

Die aktuelle Marktlage ist verschiedenen Aspekten geschuldet: steigendes Angebot, schwächelnde Nachfrage, Zölle und geopolitische Spannungen. Kurzfristig mag das für viele Verbraucher eine finanzielle Entlastung sein, die Volatilität an den Märkten hat aber stark zugenommen.

Und er hat es wieder getan – so könnte man die Verhängung von Zöllen zu Beginn des Aprils umschreiben. Im Vergleich zu der eher bilateralen Verhängung von Zöllen zu Beginn des Jahres hat US-Präsident Trump diesmal zu einem großen ‚Rundumschlag‘ ausgeholt. Die in den USA über Nacht angekündigten Zölle zum ‚Tag der Befreiung‘ fielen deutlich höher aus. Dies war das Überraschende und traf die Märkte völlig unvorbereitet.

Für die Länder mit den größten Handelsdefiziten der USA wurden Zölle zwischen 10 % und 50 % angekündigt. Für alle anderen Länder, für die keine spezifischen Zölle festgelegt wurden, wurde ein pauschaler Zoll von 10 % angekündigt. Zusätzlich wurden 25 % Zölle auf Autoimporte bestätigt. Und das Bemerkenswerte daran ist, dass diese Zölle zusätzlich zu den bereits eingeführten Zöllen hinzukamen. Auf einige chinesische Importe in den USA wurden 145 % fällig. Im Gegenzug verhängte China deutlich höhere Gegenzölle auf US-Waren in Höhe von 125 %. Auch für andere Länder wurden zwar niedrigere, aber dennoch beachtliche Zölle eingeführt. Trump hat sie zwar zum Teil vorübergehend für 90 Tage wieder ausgesetzt. Aber die US-Regierung verlangsamt mit ihrer Zollpolitik den Weltmarkt erheblich und hat zu einer massiven Störung und Verschiebung in den internationalen Lieferketten geführt. Insbesondere zwischen den USA und China war der Warenaustausch zwischenzeitlich stark eingeschränkt. So wichtig die Annäherung der beiden Länder für den Welthandel ist, so vage blieb die Einigung in den Details. Analysten erhoffen sich zwar eine Stabilisierung des Wachstums, aber mit einer Laufzeit von 90 Tagen ist das Abkommen kurzfristig und steht bestenfalls auf wackeligen Beinen, so dass man nicht davon ausgehen kann, dass es im August nicht zu neuen Streitigkeiten kommen wird.

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