Regionale Verschiebungen im globalen Goldmarkt
Beim Gedanken an Gold erscheint vor dem inneren Auge meist physisches Gold in Form von Barren oder Münzen. Die meisten Gold-Investments finden jedoch längst in anderen Formen statt, etwa in ETFs. So war der vergangene August der dritte Monat in Folge, in dem globale Gold-ETFs Zuwächse erzielten: ganze 5,5 Mrd. USD. Seit Jahresbeginn sind 47 Mrd. USD in Gold-ETFs geflossen, was 2025 zum zweitstärksten Jahr nach 2020 macht. Weltweit ist mit 407 Mrd. USD so viel Geld in globalen Gold-ETFs angelegt, wie noch nie. Physisches Gold liegt mit 3.692t auf dem höchsten Monatsendwert seit Juli 2022, wenn auch 6 Prozent unter dem bisherigen Höchststand aus dem November 2020.
Interessanterweise waren es diesmal vor allem die westlichen Märkte Nordamerika und Europa, die im August die Nachfrage nach Gold-ETFs getrieben haben. Ursachen waren in Nordamerika neben den Handelsrisiken und Marktsorgen vor allem der schwache Dollar und die erwarteten Zinssenkungen. Davon profitierten besonders kostengünstige ETFs. Wir sehen die Rekordzuflüsse in diese günstigen Gold-ETFs als ein Signal für eine langfristige strategische Nachfrage.
In Europa fiel vor allem die Schweiz auf. Die US-Zölle führten dort zu einer erhöhten Nachfrage als „sicherer Hafen“. Auch Deutschland trug mit schwachen Konjunkturdaten und Rezessionsängsten zur Nachfrage bei, gleiches gilt für die Sorgen vor einer Stagflation in Großbritannien.
Asien hingegen, das eigentlich als sehr Gold-affin gilt, war weltweit die einzige Region mit deutlichen Abflüssen. Am stärksten waren die Abflüsse in China sichtbar. Dort wurde im August wieder mehr Geld in den Kapitalmarkt gelenkt. Eine Ausnahme bildete Indien, wo der schwache Aktienmarkt und geopolitische Risiken den vierten Monat in Folge für Zuflüsse im Goldmarkt sorgten. Im Rest der Welt fiel noch Südafrika auf: dort waren höhere Abflüsse aus Gold-ETFs zu verzeichnen.
Insgesamt war das Handelsvolumen im gesamten Goldmarkt mit etwa 290 Mrd. USD/Tag relativ stabil.